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Lebenslanges Lernen

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Der differenzierte Blick auf die Wirklichkeit


Lebenslanges Lernen – Interview mit Mag. Johann Mantler




Johann Mantler blickt auf ein abwechslungsreiches Berufsleben zurück. Aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammend verschrieb er sich dem Maschinenbau und absolvierte als Werkstudent die WU. Er ergriff dann für einige Zeit den Lehrberuf an einer HAK, entschied sich jedoch bald für die Finanzdienstleistungs- und Immobilienbranche und stieg in den 80ern bei Kapital & Wert ein wo er ´92 den Börsegang begleitete. Mag. Mantler blieb in weiterer Folge dieser Branche bis zuletzt treu.

„Die Entscheidung, in meinem Alter noch einmal ein Studium zu beginnen traf ich aus der persönlichen Präferenz heraus, eine neue Herausforderung anzunehmen, einer geistigen Beschäftigung nachzugehen. Mir ist es wichtig Scheuklappen abzulegen, eine andere Zugangsweise zu vielen Dingen zu erhalten und vor allem den differenzierten Blick auf die Wirklichkeit zu schärfen. Hier an der IMADEC UNIVERSITY ist es natürlich doppelt interessant, trifft man doch fast ausschließlich auf Professoren aus anderen Kulturkreisen. Das Ergebnis dieser Ausbildung ist natürlich von der Persönlichkeit jedes einzelnen abhängig, von der Berufs- und Lebenserfahrung. Ich selbst sehe diese Herausforderung als Persönlichkeitsbildung, ich treffe hier durchwegs auf interessante Leute mit Niveau und gute Vortragende.“

„Wie sehen Sie als Vater von vier Kindern die wirtschaftliche Zukunft Österreichs innerhalb der EU?“

„Für Österreich muss man sich schon ernsthaft die Frage nach der Effizienz des Staates, insbesondere der historischen Verwaltungsstrukturen stellen.

Ein weiteres Problem ist das Pensions- und Gesundheitssystem. Erfolgen hier keine Änderungen wird es zu einer Unfinanzierbarkeit des Staates kommen.
Gott sei Dank sind wir in der EU. Alleine wären wir nicht so gut durch die Wirtschaftskrise gekommen. Ökonomisch gesehen gibt es keine Alternative zur EU und zum EURO. Die EZB hat aber, meiner Meinung nach, ihren Hartwährungskurs im Mai dieses Jahres mit den Rettungspaketen für die schwachen EU Staaten verlassen. Hier wurden und werden die Marktkräfte und die wirtschaftlichen Probleme außer Kraft gesetzt. Wenn ein Staat hoffnungslos überschuldet ist, wird eine Schuldenrestrukturierung unvermeidlich.

Die Griechen werden uns dies in 2 bis 3 Jahren zeigen. Die Bankenrettung erfolgte in Österreich nicht sehr professionell. Der U.S.- Ansatz, die Bankenrettung gegen Substanzbeteiligung (Aktien, Anm.) zu machen ist für den Steuerzahler besser und wird sogar Ertrag bringen. Für die EU und uns stellt sich die Frage, was die EU sein will und wohin sie sich entwickeln will. In eine Handelsvereinigung oder in die Vereinigten Staaten von Europa.“

„Wo läuft es denn in der EU Ihrer Meinung nach in die falsche Richtung?“

„Wenn wir uns die Weltwirtschaftsdaten ansehen erkennen wir, dass China bereits einen Anteil von 18% am Welthandel hat, welcher auf 30% steigen wird. China ist kein Niedriglohnland mehr sondern kann durch den Technologietransfer konkurrenzfähige High Tec –Waren produzieren, seine Kaufkraft steigern und damit seinen Binnenmarkt entwickeln. Indien und Südostasien nehmen hier die gleiche Entwicklung. Wenn manche in Europa meinen, wir brauchen keine Industrie mehr, dann ist das unsinnig. Wir brauchen die Produktion für die Beschäftigung und unsere Handelsbilanz und daher gut ausgebildete Leute um marktführende Produkte herzustellen. Wir brauchen Qualität, daher ist die Ausbildung so wichtig. Unseren Wohlstand halten wir nur durch entsprechende Produkte und Dienstleistungen, die besser sind als die der Mitbewerber, sonst erodieren wir!“

„Was können wir also aus der Geschichte lernen?“

„Ich persönlich liebe das Buch von Huntington, The Rise And Fall Of Big Nations. Hier können wir auch nachlesen, dass unser wirtschaftlicher Abstieg im Gang ist – oder eins und eins zusammenzählen. Wir wissen seit langem, dass wir in der Ökonomie die Zyklen berücksichtigen müssen. Was ist früher mit den wirtschaftlichen Großmächten passiert - und was können wir daraus lernen? Die USA haben sich wirtschaftlich und militärisch überdehnt und sind vom Gläubiger zum größten Schuldner der Welt geworden. Ein großer Teil des Wohlstandes beruht auf Kredit, insbesondere der Chinesen. Die FED hält die Zinsen künstlich nieder und hofft mit mehr Kredit die Wirtschaftskrise zu überwinden.

Vergessen soll man nicht, dass die Ursache für diese Krise zu viel Kredit war. Man hofft durch mehr Kredit dies zu überwinden. Ob das funktioniert bleibt abzuwarten.

Umso wichtiger ist es, dass wir in der EU hier eine eigenständige, reformfreudigere Politik verfolgen und die vorhandenen Probleme lösen, auch wenn dies schmerzhaft sein wird.“

Dezember 2010
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